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Kooperatives Schreiben: Verzweigte Geschichten erstellen mit Twine

Geschichten erfinden mit zwei Erzählsträngen, die aber am Schluss doch zum selben Ende führen? Oder doch unterschiedlich ausgehen? 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten um eine solche Geschichten zu präsentieren und zu visualisieren. 

Variante 1: Präsentationsprogramm

So kann z.B. in PowerPoint, oder einem ähnlichen Präsentationsprogramm, mit der Verlinkungsfunktion gearbeitet werden. Auf jeder Folie, nach dem kurzen Text, können zwei interne Verlinkungen gesetzt werden. Der Schüler, die Schülerin kann beim Lesen selbst entscheiden, für welche Möglichkeit der weiteren Handlung der Geschichte er bzw. sie sich entscheidet. Die Präsentation wird automatisch zur gewünschten Folien weitergeleitet. 

Variante 2: Twine

Um zusammen Geschichten mit sich verzweigenden Handlungssträngen zu schreiben, ist eine Übersicht des Verlaufs unerlässlich. Soll diese Geschichte auch noch im Internet veröffentlicht werden, so eignet sich das kostenfreie Open-Source Tool «Twine» hervorragend. Mit Twine können Geschichten erstellt, kombiniert, visualisiert und schliesslich im Internet veröffentlicht werden.

Vorgehen

Bevor die Arbeit am Programm beginnt, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Es gilt sich zu überlegen, was das Ziel (oder die möglichen Ziele) der Geschichte sein soll, welche unterschiedlichen Handlungen es gibt und wie man zurück auf den richtigen Weg kommt, falls mal falsche Entscheidungen getroffen wurden.

(Planung einer verzweigten Geschichte, Foto: Janaira Schär)

Es lohnt sich die einzelnen Bausteine der Geschichte sorgfältig vorzubereiten. Sei dies analog mit von Hand geschriebenen Texten (Papier, Post-its) oder kollaborativ erstellt z.B. mit dem Texteditor Edupad. Die Texte müssen für die Eingabe auf Twine nicht formatiert sein, sondern können direkt aus dem Edupad in Twine reinkopiert werden.

(Planung der Geschichte: Campingurlaub, Screenshot: Janaira Schär)

Umsetzung im Unterricht

Im Rahmen der MIA21-Weiterbildung «Medien, 3. Zyklus» haben Janaira Schär und Nicole Schmid, Lehrerinnen der Sekundarschule Felben (TG),  die Idee der Möglichkeiten von Twine aufgenommen. Sie haben ein Unterrichtsbeispiel entwickelt und mit ihren Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

Ein Beispiel der Schülerinnen und Schüler: Die verschwundene Tochter

Rückmeldung von Janaira Schär:

«Die Schülerinnen und Schüler haben sich gewünscht, dass wir auch im nächsten Schuljahr wieder solche Geschichten erstellen. Vor allem hat es ihnen sehr viel Spass gemacht, in Gruppen verschiedene Ausgänge der Geschichte zu erfinden. Um die Schülerinnen und Schüler noch mehr zum Schreiben einer Geschichte zu inspirieren, werde ich bei einer nächsten Durchführung verschiedene Bilder als Ausgangslage nehmen».

Vertiefung und weiterführende Informationen

Im folgenden Video erklärt Adriano Montefusco die technischen Aspekte der Anwendung (v.a. bis Minute 10) und die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht generell:

  • mia4u: anlässlich des obigen Beispiels aus der MIA21-Weiterbildung im Kanton TG hat die PH FHNW das Thema «verzweigte Geschichten mit Twine» ausführlich vorgestellt, in Kontext der zu erwerbenden Kompetenzen gesetzt und mit vielen Materialien und Links ergänzt.
    https://www.mia4u.ch/katalog/unterrichtseinheit/verzweigte-geschichten
  • Die PH Bern hat ein ausführliches IdeenSet zum Thema «Click Stories» entwickelt. Als Grundlage dienen TwineCards, welche zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen.

2 Comments

  1. Simon Junker

    Heisser Tipp: Erstelle eine TwineBox (Beta-Version) & behalte den Arbeitsstand deiner SuS damit immer im Griff. TwineBox ist Übersichtstool, Präsentationsfenster und Dateiablage in einem. Wir heissen LehrerInnen herzlich willkommen, die den Dienst (storiesinderschule.ch/Organisation) mit deren Klasse austesten wollen. Über Feedback freuen wir uns! – Team Schulinformatik der PHBern

    • Evelyne Fankhauser

      Lieber Simon, liebes Team der Schulinformatik PHBern. Vielen herzlichen Dank für den Tipp. Gut zu wissen, dass die TwineBox nicht nur Berner Lehrpersonen zur Verfügung steht.
      Herzliche Grüsse in die Hauptstadt

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