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Umsetzungsbeispiel MIA21-Kurs

Weiterbildungen unter dem Namen MIA21 sind in vielen Thurgauer Schulhausteams längstens ein Begriff. Nebst den spezifischen, in eigener Regie entwickelten Weiterbildungsformaten an diversen Schulen haben die MIA21-Medien- und Informatikkurse der PHTG einen festen Platz in der Bildungslandschaft eingenommen. 

Die Kurse schliessen nach vielen theoriegeleiteten Übungen, fachlichen Inputs und intensiven Gruppendiskussionen mit der Umsetzung einer Unterrichtsidee mit der eigenen Klasse ab. Bei der abschliessenden Präsentation im letzten Kurshalbtag erleben die Kursteilnehmenden bisweilen ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Ideenreichtum. Um diese Unterrichtsideen auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, werden wir über diesen Blog künftig spannende Idee aus den MIA21-Kursen präsentieren.

Uns geht es nicht darum, pfannenfertige Unterrichtsvorbereitungen zu streuen, sondern Anregungen für die eigene Praxis zu geben und die Vielfalt und Möglichkeiten von Unterricht unter Einbezug der Kompetenzziele aus dem Modul Medien und Informatik aufzuzeigen. Nicht zuletzt bekommt die MIA21-Weiterbildung mit den vorgestellten Ideen ein Gesicht und es lässt sich erahnen, wie sich die Investitionen und Aktivitäten in die Weiterbildung zum Modul Medien und Informatik gelohnt haben. 

Unterrichtsbeispiel Fachbereich Deutsch, 1. Sekundarklasse aus Eschenz

Das Beispiel aus Eschenz zeigt, wie vielfältig Anwendungskompetenzen in andere Fachbereiche integriert werden können. Fächerübergreifender Unterricht liegt bei der Bearbeitung von Kompetenzen aus dem Modul Medien und Informatik fast schon auf der Hand. Die Arbeitsaufträge in den hier beschriebenen Posten legen grossen Wert auf einen vielfältigen Einsatz von Tools rund ums Lernen, Schreiben, Präsentieren und für den gemeinsamen Austausch, was dem Kompetenzbereich Anwendungen entspricht. Im MIA21-Kurs standen natürlich die Medienkompetenzen im Vordergrund. Diese kommen bei den Posten 5 und 6 besonders zur Geltung.

Die Ziele der Unterrichtseinheit zu «Die Sprachstarken 7 | Worte sind mehr als Worte»

Die Schüler:innen arbeiten in Partner- oder Gruppenarbeit an den einzelnen Posten, vertiefen dabei spielerisch ihr Wissen über Redewendungen und Sprichwörter, lernen dabei gezielt neue digitale Anwendungskompetenzen und Präsentationstechniken kennen, die sie auch gleich auf attraktive Art ausprobieren und sich gegenseitig beibringen können. Sie stellen zudem eigenes Übungsmaterial her und geben sich gegenseitig Rückmeldungen.

Ziel 1:              Präsentation von Ergebnissen auf konventionelle (analoge) Art (Bsp. Plakate auf Stellwänden)

Ziel 2:              Kennenlernen und Anwendung digitaler Präsentationsformen (Bsp. interaktives Padlet)

Ziel 3:              Vorbereitung auf einen summativen Test

Die Umsetzung – Werkstatt mit digitalen Elementen

Da die Lehrpersonen der Sekundarschule mit dem Einsatz von Microsoft 365 bestens vertraut sind, wurden die Werkstattposten, Infoblätter und eine Präsentation zum Thema «Tipps für gute Fotos» auf Sharepoint für die Schüler:innen bereitgestellt. 

Bild: SharePoint schuleneschenz

Posten 1: Emojis meet Redenarten

Im ersten Posten gelang es den Lehrpersonen, altbekannte Sprichwörter mit Emojis darzustellen und die Schüler:innen mit Symbolen aus ihrer Lebenswelt zu begegnen:

Bild: SharePoint schuleneschenz

Lösungen:

  1. Die Axt im Haus erspart den Zimmermann
  2. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
  3. Lieber den Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach

Der Auftrag bestand darin, Sprichwörter und Redensarten möglichst einfach und leicht verständlich durch Emojis darzustellen. Als Hilfestellung wurde die Seite www.emojiterra.com angeboten.

Posten 2: Plakate gemeinsam präsentieren

Als weiteres Beispiel wird hier die Integration von Padlet in den Deutschunterricht aufgezeigt. Im zweiten Posten wurde der Klasse der Auftrag erteilt, Redewendungen in Form eines Plakates darzustellen. Die mit Hilfe von Microsoft Word entstandenen Plakate stellten die Schüler:innen auf dem bereitgestellten Padlet bereit. Der Blick auf die Sammlung zeigt, wie kreativ die Gruppen bei der Arbeit waren.

Bild: Padlet Klasse Eschenz

Posten 3: Mit QR-Codes auf Inhalte verweisen

Wie stellt man einen eignen QR-Code her? Was lässt sich mit diesen schon fast alltäglich gewordenen Zeichen codieren? Die Schüler:innen probierten hier die Möglichkeiten mit Hilfe des Tools www.goqr.me aus.

Posten 4: Lernkarten zur Bedeutung von Redewendungen mit Quizlet

Das Erstellen von digitalen Karteikärtchen mit dem Werkzeug Quizlet stand bei Posten 4 im Zentrum. Die Schüler:innen wurden dabei aufgefordert, ein eigenes Lernset zum Thema «Essen und Trinken» herzustellen und der Klasse zur Verfügung zustellen. Ein Beispiel, wie das aussehen könnte, gibt es hier: Quizlet zu Redewendungen rund um Kopfbedeckungen. Das Beispiel steht für die vielen entstandenen Lernsets.

Posten 5: Videos erstellen – Fremdsprachunterricht kombiniert mit Medienkompetenz

Bevor das Filmteam die Kamera in die Hand nahm, waren zahlreiche Vorbereitungen und Überlegungen im Vordergrund. Fragen zum Equipment (Stativ, Gimbal etc.), Einstellungsgrössen, Storyboard und Software sowie Musik zur Unterlegung des geschnittenen Film forderten die Schülerteams heraus und bereiteten sie für den Schritt vor bzw. hinter die Kamera vor. Nebst korrekter Aussprache und sicherem Auftritt war auch jede Menge Kreativität gefragt.

Bild: Ausschnitt aus dem Postenblatt 5

Posten 6: Foto(roman) zu Redensarten

Eine Redewendung, eine Redensart mit einem, eventuell zwei Bildern darzustellen ist keine leichte Aufgabe. Das Themenbuch «Die Sprachstarken 7» zeigt auf der Doppelseite 30/31 ein interessantes «Wimmelbild». Hinter den vielen kleinen Zeichnung verstecken sich bekannte Sprichwörter und Redensarten. Die Schüler:innen stellten daraufhin ähnliche Szenen nach und erstellten ihre eigenen Fotos. Die Auflösung verstecken sie mittels selber hergestellten QR-Code (Posten 3).

Posten 7: Reflexion und Feedback

Im abschliessenden Feedback konnten die Schüler:innen aufzeigen, wie sie diese Postenarbeit erlebt und was sie dabei gelernt haben. Nebst dem Fragebogen zum Ankreuzen konnten sie auch zu diesen Fragen Stellung nehmen:

Was hat dir am besten gefallen? Was hat dich gestört und was könnte man besser machen? Welche digitalen Anwendungskompetenzen wirst du auch in Zukunft nutzen?

Bild: Ausschnitt aus Arbeitsblatt Posten 7

Der hier gezeigte Ausschnitt aus den Unterrichtsmaterialien, die im Zusammenhang mit dem MIA21-Medienkurs entstanden sind, macht deutlich, wie umfassend die Möglichkeiten für den Einsatz von digitalen Elementen sind. Dass dabei einige Kompetenzen aus dem Kompetenzbereich Medien integrativ im Fachbereich Deutsch bearbeitet wurden, macht dieses Beispiel besonders wertvoll.

Zum Schluss möchte ich mich bei den Lehrpersonen aus Eschenz bedanken, dass wir an dieser Stelle über ihre Umsetzung berichten durften. Ich hoffe, das vielfältige Praxis-Beispiel ermutigt möglichst viele auf diesen Spuren zu folgen.

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