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Mit dem App «ChatterPix» die Sprache und Kreativität fördern

Autorin: Rebecca Bruggmann, Mittelstufenlehrerin und SHP an der Heilpädagogischen Schule Mauren

Kaum mit der iScout-Weiterbildung begonnen, drückte mir mein Schulleiter ein iPad in die Hand und meinte: «Sammle doch mal Erfahrungen in der Klasse mit dem Einsatz dieses iPads!». Damit gab er mir nicht nur einen Auftrag, sondern erfüllte mir auch einen Wunsch: endlich mit portablen Geräten mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten zu können.

Schnell merkte ich, dass die mir bekannten Apps noch nicht installiert sind und ich dafür auch keine Berechtigung habe. So klickte ich mich durch die vorhandenen Apps und stiess auf «ChatterPix». Nein, ich verstand nicht, wie man so ein «komisches» App installieren kann, Klassiker wie Anton jedoch vergessen gehen. Mit ChatterPix kann man ein Foto machen, darauf einen Mund einzeichnen und das Bild besprechen. Das Ganze ist sehr kindlich gestaltet und simpel in der Handhabung, mein Versuch ist in wenigen Sekunden fertig: ein Foto von einem Plüschtier machen, dessen Mund einzeichnen und eine Sprachnachricht aufnehmen, fertig ist der Mini-Film. In der Galerie können alle bereits erstellte Filme angeschaut werden, mehr bietet die App nicht. Es überzeugt mich nicht.

Einige Tage später beobachtete ich eine Schülergruppe im Spiel mit Playmobilfiguren und Fahrzeugen und stellte fest, dass die Kinder die Sprache im Spiel kaum einbeziehen. Spontan zeigte ich ihnen das App und forderte jedes Kind auf, ein Foto der Playmobil-Spielszene zu machen und dies zu besprechen – eine grosse Herausforderung für einige Kinder!

Viele brauchten Unterstützung bei der Ideensuche, was die Figur in jenem Setting sagen könne und bei den sprachlich schwachen Kindern formulierte ich einen Satz, den sie mit grosser Anstrengung und vielen Wiederholungen auswendig lernten und dann ins iPad sprachen. Schlussendlich gab es Filme von Feuerwehrmänner, die rufen: «Schnell de Schluch hole, es brennt!», Mütter, die ihre Kinder im Auto hinweisen, sich anständig zu benehmen und Verkäuferinnen in der Bäckerei, welche die feinen Gipfeli verkaufen. Im nächsten Schritt konnten die Schülerinnen und Schüler ihren Film noch mit Filter, Sticker und Rahmen verschönern sowie den Namen mittels Textfeldes notieren. Dabei stellte ich schnell fest, welches Kind bereits Vorerfahrungen im Umgang mit Tablets hatte.

Ich schätzte es sehr, dass das App auf das Wesentliche beschränkt wurde, so gelang es auch den schwächeren Kindern, sich in nutzbarer Zeit für einen Filter zu entscheiden. Als alle Kinder einen Film erstellt haben, reservierten wir das Sitzungszimmer für den nächsten Tag und die Kinder konnten die Filme gegenseitig am Beamer zeigen. Dass der Feuerwehrmann plötzlich die Stimme des Mitschülers hat, brachte viele Kinder zum Lachen. Und das Hören der eigenen Stimme war für einige eine grosse Herausforderung!

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