Schweizer Karten online – Zeitreise inklusive
Die Arbeit mit Schüler:innen auf der Thurgauer oder der Schweizer Karte hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend ins Digitale verlagert. Dabei dürfen wir uns über grossartiges Kartenmaterial freuen. Auf https://map.geo.admin.ch erreicht man den Kartenviewer und hat dort die Möglichkeit, auf Ausschnitten Zeichnungen, Messungen und Texteinträge vorzunehmen. Die bearbeiteten Kartenausschnitte können danach wieder bearbeitbar gespeichert oder als PDF exportiert werden. Ebenfalls können beispielsweise auch gpx-Daten der letzten Schulreise hochgeladen werden. Danach kann das Höhenprofil mit den erlebten Strapazen verglichen werden. Eine meiner Lieblingsfunktionen ist aber sicherlich die Zeitreise. Sie ermöglicht es mir, um bis zu 150 Jahre zurück in die Vergangenheit zu reisen und zu schauen, wie sich die Besiedlung oder die Verkehrsinfrastruktur verändert hat. Das ist doch immer wieder sehr spannend für die Schüler:innen zu erkennen, wie sich ihre Umgebung entwickelt hat.
Im Geokatalog gib es unzählige Möglichkeiten, die Ansicht zu verändern, resp. zu bestimmen, was genau ich denn sehen möchte.
Das neue NMG – Lehrmittel «Weitblick 2» greift im Lerngegenstand «Schweiz erkunden: Wo leben wir?» auf genau diese Möglichkeiten zurück und führt die Schüler:innen des Zyklus 2 schrittweise in den Gebrauch der Swisstopo – Karte ein.
Ich habe mehrfach gestaunt, wie schnell sie mit der grössten Selbstverständlichkeit auf der Seite navigiert haben, sich gegenseitig geholfen haben, Fehlmanipulationen entdeckt und ausgemerzt haben.
Einen etwas anderen Weg geht Openstreetmap.org. Dabei handelt es sich um freies Projekt, das frei nutzbare Geodaten sammelt, strukturiert und für die Nutzung durch jedermann in einer Datenbank vorhält (Open Data). Diese Daten stehen unter einer freien Lizenz, der Open Database License. (Quelle: https://de.wikipedia.org)
Die hier dargestellten Karten sind zwar nicht immer von gleich hoher Qualität wie diejenigen der Swisstopo, haben sich in den vergangenen Jahren aber massiv verbessert. Gerade in dicht besiedelten Gebieten zeigen die OSM-Karten teilweise deutlich mehr Informationen als die Swisstopo-Karten an. Die OSM-Karten gibt es mit den verschiedensten Inhalts-Ebenen, je nach persönlichen Interessen.
Bei der Arbeit mit OSM-Karten kann es je nach Ort sehr spannend sein, mit den Schüler:innen «Fehler» in der Karte zu suchen. Fehler darum, weil die Karten immer nur so genau sind, wie die Mapper, die freiwilligen Mitarbeiter sie aufgezeichnet haben. Ich habe es schon oft erlebt, dass Veränderungen in OSM-Karten schneller erscheinen als in der Swisstopo-Karte. Was sicherlich über die Arbeit mit Schüler:innen hinausgeht, ist das Bearbeiten der OSM-Karte. Ungenauigkeiten, Fehler, Veränderungen kannst du im Browser oder mit Apps korrigieren und so zum OSM-Projekt beitragen.
Autor: Cornel Bingesser, 5./6. Klasse Salenstein, iScout PS Salenstein